Die Kiesindustrie hat in Deutschland wirtschaftlich eine vergleichsweise geringe Bedeutung: In 2016 exportierte die Kiesindustrie Kies und gebrochenen Stein für $ 229 Millionen und importierte für $ 251 Millionen. Zum Vergleich: im gleichen Jahr hat Deutschland Autos und Autoteile für $ 212.000 Millionen exportiert und für $ 90.000 Millionen importiert. (Quelle: https://atlas.media.mit.edu/en/profile/country/deu/)
Wie kommt es also, dass Behörden beauftragt werden, dieser Industrie immer ausreichend Rohstoff für die nächsten 20 oder sogar 25 Jahre bereitzustellen, egal, ob die Gemeinde, die Stadt oder die Bürger mit dieser Landnahme einverstanden sind? Wieso überläßt man dies nicht, wie auch sonst so gerne, dem Markt?
Für einen Kreis oder eine Gemeinde ist ein Kiesabbaugebiet eine schlechte Investition. Was der Kreis oder die Gemeinde hier einbringt, ist Fläche. Fläche, die für den Siedlungsbau, Industrieansiedelungen, als Ackerland oder als Naherholungsgebiet für immer verloren ist.
Wir meinen, dass der Niederrhein eine viel höheren Wert hat. Kamp-Lintfort kann eine schöne, dynamische Hochschulstadt sein, eingebettet in eine Landschaft geprägt vom Rhein, Wäldern und den sanften Erhebungen der letzten Eiszeit.
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